Sonntag, 26. April 2015

Verdammt – nicht schon wieder so früh raus!

Zur Debatte des späteren Schulbeginns haben die Schülerinnen und Schüler der Klasse BGJG Kommentare verfasst, die sich an die Zeit-Kolumne der Autoren Mark Schieritz und Philip Faigle anlehnen.
       
Simone N. (BGJG)
Jeden Morgen geht um 5:00 Uhr der Wecker und reißt einen aus dem wohlverdienten Schlaf. Das Gefühl dabei: ,,Verdammt –  nicht schon wieder so früh raus!“

Viele Schüler*innen müssen sehr früh aus dem Bett um es pünktlich um 8:00 Uhr in die Schule zu schaffen. Seit einiger Zeit gibt es verschiedene Diskussionen, um einen späteren Schulbeginn. Lernforscher, Politiker, Lehrer und Schüler wiegen die Pro- und Kontra- Argumente immer wieder gegeneinander ab, doch ein Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind, findet sich bisher nicht.

Ich persönlich bin für einen späteren Schulbeginn, weil es viel mehr Vorteile als Nachteile für Lehrer*innen und Schüler*innen hat.
 Die Schüler sind weniger müde, wodurch sie sich besser konzentrieren können. Außerdem sind sie weniger unruhig und haben eine höhere Leistungsfähigkeit. Sicher würde der Unterricht bis in den Nachmittag gehen, evtl. sogar bis in die frühen Abendstunden, aber ganz ehrlich: das ist an Ganztagsschulen teilweise jetzt schon der Fall und diese sind auf dem Vormarsch.
Natürlich müssten einige Dinge ein wenig verändert werden wie z.B. der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) und die Freizeitgestaltung. Vereine sind schließlich an die jetzigen Zeiten gewöhnt, aber ist es so schwer und kostenaufwändig eine Uhrzeit zu ändern? Ich denke nicht, denn immer wieder ändern sich irgendwo die Öffnungszeiten und wenn das wirklich so teuer und schwer wäre, würde das doch keiner machen, oder? Was den öffentlichen Verkehr betrifft ist es wohl eher in den ländlichen Regionen ein Problem, da in den meisten Städten die Busse sowieso alle 10 - 20 Minuten fahren. Und da ich selbst eine ganze Weile auf dem Land gelebt habe, weiß ich dass die meisten eh mit dem Fahrrad fahren oder von den Eltern mit dem Auto gebracht werden. Ist es da nicht sicherer für den Schulweg, wenn es schon hell draußen ist und das auch im Winter? Viele Unfälle könnten vermieden werden, wenn die Schüler/innen ausgeschlafen aufs Fahrrad stiegen.
Aber mal von den Schüler*innen abgesehen, wie ist es denn mit den Lehrer*innen? Ein/e ausgeschlafene/r Lehrer*in macht doch viel besseren Unterricht und hat natürlich auch viel bessere Laune, was dazu führt das die Schüler*innen auch besser lernen und im Unterricht mitmachen.
 Alles in allem bin ich für einen späteren Schulbeginn. Ich selbst wohne nicht mehr bei meinen Eltern und später zur Schule zu müssen, würde mir den Tagesbeginn wesentlich einfacher und entspannter machen. Ich könnte in Ruhe mit meinen beiden Hunden raus und hätte sogar noch Zeit vor der Schule etwas zu frühstücken, was mir mit dem frühen Schulbeginn nicht möglich ist.


Amal B. (BGJG)    

Länger schlafen und länger Schule haben? Will man das wirklich? Wollen Schulen sowie Schüler*innen und Lehrer*innen das? Immer häufiger kommt es zu Abstimmungen, ob die Schule später anfangen sollte. Am John-Lennon-Gymnasium (Berlin) wurde abgestimmt und man kam zu einem eindeutigen Ergebnis: die Abstimmung scheiterte deutlich (264 dafür, aber 397 dagegen)!
Auch ich bin gegen einen späteren Schulbeginn, weil ich einfach der Meinung bin, falls man später Schule hätte, hätte man weniger Freizeit. Auf Schule haben die Jugendlichen auch so schon wenig Lust und dann noch bis zum Nachmittag? Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich lieber früher aufstehe und kürzer Schule habe, als später aufzustehen und länger Schule zu haben. Wie man bereits im Ausschnitt eines Berichtes
''Ausschlafen? Nein danke!“ Des Tagesspiegels lesen konnte, wurden mehrere Schulen gefragt und sie konnten abstimmen. Das Ergebnis was eindeutig. An der John-Lennon-Schule waren ganze 70 Prozent dagegen! Es wurde demokratisch abgestimmt und die Ergebnisse sind eindeutig.
Jugendliche versuchen sich am Morgen zu konzentrieren und dann ihre Freizeit zu genießen. Dies sollte man ihnen nicht nehmen.